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10 Gründe für Elterliche Selbstfürsorge

 

Die meisten unter uns (insbesondere Frauen) haben so Anti-Selbstfürsorge-Programme am laufen, die uns sagen, dass wir erst dann gute Menschen sind, wenn wir möglichst viel für andere tun. Selbstfürsorge wird immer noch oft mit Egozentrik verwechselt. Frauen lernen immer noch, dass sie die emotionalen Versorgerinnen der Familie sind, dass sie die Kümmerer sind, die fürsorglichen Partnerinnen, immer im Blick, was anderen fehlen könnte. Und viele stellen sich selbst an allerletzte Stelle (da kommt sogar der Wohnungsputz noch vorher!)

Durch das Konzept der Bedürfnisorientierten Erziehung wird diese Erwartung noch einmal in vielen Familien erhöht, indem sich alles um die Bedürftigkeiten der Kinder dreht. Ich plädiere dafür, davon langsam wegzukommen. Ich möchte gar nicht so sehr darauf eingehen, was passiert, wenn wir ständig nur um andere kreisen (Stichwort: Burnout, Helikoptermutter usw.), denn das kannst Du Dir auch selbst denken bzw. in Deinem Alltag fühlen.

 

Ich möchte heute vielmehr zehn wichtige Gründe aufzählen, warum es WIRKLICH WICHTIG ist, Selbstfürsorge als Eltern und vor allem als Mutter zu betreiben, die Du bisher vielleicht nicht im Blick hattest.

 

Hier kommen sie:

  1. Kinder brauchen gesunde stabile Eltern: was nützt es den Kindern, wenn Du krank wirst durch all den Stress? Wenn Du im Burnout landest? Wenn Dein Nervensystem völlig überreizt ist? Kinder brauchen vor allem gesunde Eltern, und zwar auf allen Ebenen - körperlich, mental, emotional, psychisch... das gibt ihnen am meisten Halt. Bei gesunden Eltern fühlen sich Kinder am sichersten und können ein sehr gutes emotionales Fundament und eine möglichst sichere Bindung aufbauen.
  2. Eltern, die Selbstfürsorge betreiben, zeigen Kindern, wie man sich selbst liebt. Selbstfürsorge und Selbstliebe hängen zusammen. Wer sich und seinen Körper achtet, der kümmert sich auch gut um sich selbst. Das machen wir ja auch mit unseren Gütern (Autos, Häuser, Wohnungen). So zeigen Eltern ihren Kindern automatisch in ihrer Vorbildfunktion, wie wertvoll ein Mensch(enleben) ist und dass es wichtig ist, dieses Leben zu pflegen, zu nähren und im bestmöglichen Zustand zu erhalten.
  3. Selbstfürsorge bringt Eltern in die innere Ruhe und Klarheit, die sie für gute Führung brauchen. Denn gestresste Eltern sind sehr schlechte Führungspersonen, denn sie handeln unbewusst (allein schon das Gehirn kann unter Stress nicht mehr gut funktionieren - wir sind dann im Fight or Flight-Modus gefangen). Im Stress überträgt sich die emotionale und mentale Verfassung ins Familienfeld, am Ende keifen sich alle nur noch an. Zu konstruktiven Ansätze der Konfliktlösung haben wir dann keinen Zugang. Im Gegensatz dazu: Die Ruhe und Klarheit der Eltern, die aus Selbstfürsorge entsteht, überträgt sich auf die übrigen Familienmitglieder. So können alle besonnener und klarer denken, miteinander sein und kommunizieren. Und Kinder sehnen sich nach dieser inneren Ruhe, denn es ist ihr natürlicher Zustand, mit dem sie auf die Welt kommen! Diese innere Klahrheit und Ruhe ist ihr Urzustand, der ihnen Heimat und Geborgenheit zugleich ist.
    (Übrigens: Selbstfürsorgliche Eltern bomben sich nicht den Tag zu mit Aktivitäten, Terminen und hängen auch nicht ständig am Handy. Denn sie wissen, dass Zeit und "im Moment-Sein" und in der Natur sein das ist, was wirklich gut tut und was auch ihren Kindern gut tut. Sie wissen, wie sie ihre Batterien sinnvoll aufladen.)
  4. Eltern, die selbstfürsorglich sind, bleiben in der selbstwirksamen Gestalterrolle. Sie handeln bewusst und nicht im Affekt oder einer inneren Laune heraus. Gestresste Eltern dagegen hängen meist im Mangel, im Drama und in der Opferrolle. Selbstfürsorge bedeutet, immer zuerst nach den eigenen Emotionen, Bedürfnissen und Verstrickungen zu schauen und sich darum zu kümmern. Ich kümmere mich also erstmal um meine eigene innere Sicherheit und schau, dass ich wieder Boden unter die Füsse bekomme, dass ich in die Selbstbestimmung zurückkomme, bevor ich mich um die anderen kümmere. Denn wo soll mein Kind sich festhalten, wenn der Anker selbst im Meer treibt? Ich bin als Elternteil der Anker, der erstmal fest sitzen muss, damit mein Kind daran Halt und Sicherheit findet.
  5. Selbstfürsorgliche Eltern sind ein Leuchtturm, ein Vorbild in Sachen "Emotionsregulierung". Sie zeigen ihren Kindern: "Schau her, so kümmere ich mich um meine Emotionen und Bedürfnisse." So lernen die Kinder ganz von selbst, wie gute Emotionsregulierung funktioniert. Und sie müssen demnach weniger mit Wut, Aggression und Selbstzerstörung (dazu gehört auch das "in sich hineinfressen") reagieren. Deshalb ist Selbstfürsorge von Beginn an eine gute Prävention für die Phase der Pubertät, in der solche falschen Bewältigungsstrategien unter Jugendlichen zunehmen.
  6. Selbstfürsorge bringt Freude, Dankbarkeit und Demut in Deine Familie. Selbstfürsorge-Rituale stärken den Blick auf die vielen kleinen Dinge im Alltag, die schön sind und für die Du dankbar sein kannst. Damit schaffen wir auch einen wichtigen Gegenpol gegen das "schnelle unbewusste Konsumieren" und die schnelle Bedürfnisbefriedigung in unserer Gesellschaft.
  7. Selbstfürsorge erhöht die Frequenz - und damit das Bewusstsein: Gefühle wie Freude und Dankbarkeit schwingen sehr hoch (sie haben eine hohe Frequenz). Sie tragen deshalb direkt zur Bewusstseinserhöhung und -entfaltung bei. Während Mangelgefühle und Negativität (die durch Stress entstehen) direkt in eine Abwärtsspirale in Bezug auf Selbstentwicklung führen.
  8. Selbstfürsorge zeigt Dir den Weg ins Herz und in die achtsame Kommunikation. Es ist in unserer verkopften Welt eine wichtige Eigenschaft, das Herz offen zu halten und mit dem Herzen zu fühlen. Selbstfürsorge bedeutet, dass ich mit dem Herzen sehe: meine eigenen Gefühle genauso wahrnehme wie auch die des Gegenübers. Sie ist damit auch Grundlage für Empathie-Fähigkeit, für achtsame Kommunikation und konstruktive Konfliktlösung. Denn wie will ich mein Gegenüber wertschätzen und fühlen, wenn ich mir selbst nicht erlaube, mich zu fühlen und wertzuschätzen? Selbstfürsorge bedeutet weniger "Ladung" im Feld und damit werden Konflikte insgesamt ruhiger ausgetragen als wenn die Stimmung schon explosiv ist.
  9. Selbstfürsorge bringt Dich in die Selbstverantwortung: Du sorgst also selbst für die Erfüllung Deiner Bedürfnisse, anstatt zu warten bis es zufällig passiert oder anstatt andere dafür verantwortlich zu machen, dass es Dir gut geht. Genau so lebst Du das dann wiederum Deinen Kindern vor: auch sie lernen dadurch, sich selbst um ihre Bedürfnisse zu kümmern anstatt von Euch Eltern zu erwarten, dass ihr das für sie tut. So werden sie zu selbstverantwortlichen Erwachsenen, die wissen, was ihnen gut tut und was sie brauchen und wie sie sich das auch ins Leben holen. Selbstverantwortlichkeit ist letztendlich auch ein wichtiger Schlüssel, um ins Potenzial zu kommen.
  10. Selbstfürsorge stärkt Deine Integrität. Sie ist ein Plädoyer dafür, die eigenen Werte zu leben und zu ihnen Raum zu geben. Angenommen Du hast den Wert der Selbstentwicklung und des Wachsens in Dir, den Du für wichtig hälst. Ebenso vielleicht die Werte Gesundheit und Ruhe. Wenn Du dem aber nie Raum gibst, weil "keine Zeit und zuviel Stress", so verrätst Du Deine Werte tagtäglich. Und Deine Integrität wird dadurch leiden. Du lebst damit ein Leben, das für Dich eigentlich gar nicht sinnhaft ist.

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