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Fehlende Wertschätzung als Lehrkraft

 

Der Beruf als Lehrkraft erfährt fehlende gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung. Das zeigt sich in der landläufigen Haltung gegenüber Lehrer:innen und spiegelt sich aber auch im Gehalt wieder. Oft wird geschimpft und getratscht über diese Berufsgruppe.

 

Die Folgen fehlender Wertschätzung sind weitreichend. Die Situation baut langfristig Stress und Unzufriedenheit auf und führt deshalb leider oft zu psychischen Krankheiten (Burnout, Depressionen) oder körperlichen Beschwerden.

 

Laut Statistik erkranken Erzieher:innen/Kleinkindpädagog:innen sowie Primarschullehrpersonen weniger oft an Burnout als Lehrpersonen der Sekundarschule (u.a. Bauer & Kanders, 1998; Forneck & Schriever, 2001; Ulich et al. 2002). Daraus könnte man ableiten, dass diese Personengruppen mehr Wertschätzung erfahren, weil sie viel mehr in „Beziehung stehen“ und viel näher an den Kindern und Eltern dran sind als Lehrkräfte der weiterführenden Schulen (in denen es hauptsächlich nur noch um Vermittlung von Fachwissen geht). Sie bekommen also direkt und unmittelbar und auch sehr regelmäßig ein Feedback zu ihrer Arbeit, da sie täglich mit den Kindern zu tun haben.

 

Die mangelnde Wertschätzung bei den Lehrkräften der oberen Klassen kommt generell nicht nur durch die gesellschaftliche Bewertung, sondern auch durch die innere Wahrnehmung und Bewertung zum Ausdruck. 

 

Sie entspringt nämlich auch dem Gefühl der Lehrenden, die eigenen Bemühungen seien meist „umsonst“, fruchten also nicht. Dieses Gefühl führt dazu, dass auch die Lehrperson selbst sich nicht genug wertschätzt. Schlechte Noten, Unlust der Schüler:innen, Störungen im Unterricht hinterlassen in ihr das Gefühl, nicht genug bewirken zu können, NICHT SELBSTWIRKSAM zu sein. Folglich also nicht genug wert zu sein! Das trifft vor allem ehrgeizige Personen, die einen hohen Anspruch an sich selbst haben und es eigentlich besonders gut machen wollen.

 

Als drittes kommt die fehlende Vorbereitung in der Ausbildung bzw. die mangelnde Weiterbildung und Unterstützung dazu.

 

Wer nicht weiß, wie er zum Ziel kommt, kann es nur schwer erreichen und wird natürlich frustriert und ohne Anerkennung aufgeben. Beziehungsfähigkeit, Kommunikation, Energetik einer Gruppe, Mindset- und Mentaltraining, Umgang mit Störungen und Blockaden, Stressbewältigung, Ermächtigung von Kindern u.a. wird in der Lehrerausbildung immer noch vernachlässigt.

 

Man stelle sich ein 6-jähriges Kind vor, das ganz allein lesen und schreiben lernen muss. Es hat nicht die Kompetenz entwickelt, um das alleine zu tun und wird sehr schnell frustriert aufgeben. Später, wenn es dann in einer Zweitsprache (z.B. Englisch) lesen und schreiben lernt, ist das schon etwas ganz anderes, denn es hat bereits genug Vorbereitung, Techniken und Know how integriert, um zu wissen, wie „Sprache und Lesen funktioniert“. Zum Glück hat es in den ersten Jahren Begleitende an seiner Seite, die es unterstützen, das Lesen und andere Kulturtechniken zu erlernen. Im Kindergarten und in der 1. Klasse wird es dazu erst einmal ganz langsam an das Schreiben herangeführt und für das Lesen vorbereitet (Schwungübungen, Stifthaltung, usw.).

 

Lehrkräfte aber werden „ins kalte Wasser geworfen.“ Sie stehen nach dem Studiums (das fast nur Fachwissen beinhaltet) vor der Klasse und alles soll nun funktionieren. Das kann nicht gut gehen in der Regel. Lehrkräfte werden schnell desillusioniert und sind überfordert mit den vielen Aufgaben, die tatsächlich neben der Wissensvermittlung zu bewältigen sind. Sie erfahren nun die Wirklichkeit und die hat nun mal mit ganz anderen Herausforderungen zu kämpfen: fehlende Führung in Schulen, zu grosse Klassen, zuviel Unterrichtsstoff, zu wenig Vertretungslehrpersonen, veraltete Inhalte, zu wenig Zeit, zuviele Klassen, überreizte Schüler:innen, unzufriedene Eltern und so weiter und so fort...

 

(Anmerkung: in der Überforderung kann eine Lehrkraft dann sowieso nicht mehr gut "funktionieren", denn Überforderung führt zu Angst, Panik, Opferhaltung und in den Fight or Flight-Modus - das ist allein schon evolutionär bedingt.)

 

Wo sind die Mentor:innen?

 

In pädagogischen Berufen gibt es zwar Unterrichtsbesuche, die angehende Lehrkräfte „prüfen und kontrollieren“, aber keine wirklichen Mentor:innen. Auch hier gilt das gleiche wie für die Schülerschaft: Fehler sind nicht gern gesehen. Genau so wenig gibt es unterstützende Angebote für die Unterstützung von Teamfähigkeit, Resilienz und Stressbewältigung. Es gibt in der Regel keine Supervision, keine Schulung über Mobbing, keine Auseinandersetzung zu Konkurrenz unter Lehrpersonen... Im Lehrerkollegium fehlt es oft schlichtweg an Menschlichkeit, Authentischem Sein, Inspiration und Teamgeist. Da vertrocknet jeglicher Enthusiasmus und Kreativer Selbstausdruck schon meist im ersten Lehrjahr. Das ist nicht nur tragisch, weil es Ressourcen und Potential vergeudet, sondern auch, weil es genau das untergräbt, was die Freude, Motivation und Energie der Lehrpersonen stärken würde.

 

Als viertes haben Lehrende (insbesondere in den Sekundarschulen) dann auch noch völlig demotivierte Jugendliche vor sich sitzen, die den Sinn der Schule schon lange hinterfragen und dem Ganzen nicht mehr viel abgewinnen können.

 

In jeder Coaching-Sitzung ist Freiwilligkeit das höchste Gebot. In der Schule aber müssen Lehrpersonen mit Kindern arbeiten, die überhaupt nicht wollen und ihr Commitment nicht freiwillig gegeben haben. Sie werden ja dazu verpflichtet. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, was das zum Teil für eine negative und explosive Energie ist, mit der Lehrkräfte täglich konfrontiert werden.

 

Wenn Du als Lehrer:in keinen völlig dicken Panzer hast oder nicht weisst, wie Du diese ganzen Emotionen der Schülerschaft (Wut, Selbstaufgabe, Negativität, Aggression, Unlust) wieder los wirst, dann wirst Du auf Dauer krank und energielos.

 

Einige Lehrpersonen stumpfen ab, denn so können sie es besser aushalten. Es ist und bleibt aber ein Aushalten und genau dieses Abstumpfen wirkt auch wieder auf die Schüler:innen zurück. Beziehung, Mitgefühl und Fairness ist dann kaum noch möglich.

 

So sitzen wir in einem Teufelskreis und keiner wird glücklich. Glücklich werden können wir nur gemeinsam: gehts den Lehrkräften gut, gehts auch den Kindern gut.

 

Fassen wir noch einmal zusammen, was es bräuchte, um die Wertschätzung der Lehrkräfte zu erhöhen:

  • Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Erfolgserlebnisse (Meilensteine)

  • Investitionen in echte, nahe, gelingende Beziehungen zur Schülerschaft (das geht nur dann, wenn auf eine Lehrkraft weniger Schüler:innen und Klassen kommen)

  • Ganzheitliche Ausbildung, die viel mehr Wert auf Soziale Kompetenzen und persönliche Entwicklung legt als auf Fachwissen 

  • Angebote, um die Resilienz, Stressbewältigung und den Teamgeist zu stärken 

  • Beständige Begleitung und Befähigung durch gute aktuelle Weiterbildungen und Coaching/Supervision (und zwar durch externe unparteiische Expert:innen)

  • Angebote, die für Schüler:innen bedeutsam sind und sie berühren, so dass sie freiwillig ihr Commitment geben

 

Im Moment ist das System noch so wie es ist. Ich bin zuversichtlich dass sich allein schon durch die hohe Ausfallrate (durch Krankheit) etwas ändern muss. Das System schafft sich sonst selber ab.

 

Ich möchte Dich aber auch ermutigen, selbst die Initiative zu ergreifen. Denn dies ist nicht mehr die Zeit des Wartens auf Gelegenheiten, sondern es ist jetzt die Zeit der Selbstermächtigung! Diejenigen, die selbst Verantwortung für ihr Leben und ihre Gesundheit und Zufriedenheit übernehmen, werden unterstützt und belohnt werden und tragen ihre Energie in die Systeme zurück. Der Wandel beginnt in jedem einzelnen von uns.

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(Johanna Geiger)

 

 


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