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Kommunikation als (Eltern)Paar

 

Hinweis: Diesen  Blogbeitrag kannst Du jetzt auch als Podcast anhören.

 

Warum ist Kommunikation oft so schwierig?

Warum fühlen wir uns nicht verstanden?
Warum spielen wir "Spiele" miteinander?
Warum haben wir nicht gelernt, achtsam zu kommunizieren?

Was triggert uns eigentlich so an dem, was der andere sagt?

 

Ich habe mir ganz oft solche Fragen gestellt, denn auch ich bin nicht in einer Familie aufgewachsen, in der ich das "wahre/richtige/aufrichtige" Kommunizieren hätte lernen können. (Mit wahrer Kommunikation meine ich: eine Kommunikation, die unserer Seelenessenz entspricht.)

So sind viele von uns geprägt durch eine eher "schräge" und sehr manipulative Art der Kommunikation.

 

Was meine ich damit?

 

Manipulation hat viele Gesichter und ist auf den ersten Blick manchmal nicht gleich zu erkennen. Ich möchte Dir einige Beispiele nennen, die ich in Beziehungen sehe oder erlebt habe: 

  • kontrollieren
  • Besitzansprüche stellen
  • Liebesentzug
  • schmollen, jammern oder nörgenl
  • Aggressiv werden
  • nicht ehrlich sein
  • subtil beeinflussen
  • verbal oder körperlich Grenzen überschreiten
  • Opfer "spielen"
  • ein Drama oder eine Szene machen
  • sich trotzig zeigen
  • den anderen demütigen oder dominieren
  • Schuld geben
  • zuviel Raum einnehmen
  • zuviel reden
  • zuwenig reden oder sich in Schweigen hüllen
  • den anderen (emotional oder finanziell) abhängig zu machen
  • den anderen zwingen, die eigenen Bedürftigkeiten zu erfüllen
  • in Illusionen leben und hinterher enttäuscht sein, wenn es anders läuft
  • etwas auf den anderen projizieren ("du bist immer so...")

Erkennst Du Dich irgenwo wieder?

 

So gibt es einerseits also Partnerschaften, in denen der eine den anderen benutzt, kontrolliert oder sogar komplett dominiert. Je mehr diese Manipulationen vorliegen, desto enger fühlt sich diese Beziehung an und desto weniger können beide Partner in eine gesunde Kommunikation kommen. Die Kommunikation wird nicht auf Augenhöhe sein.

 

Und andererseits gibt es gesunde Begegnungen, in denen beide sich den notwendigen Freiraum und die Chance zur Entfaltung geben, in denen Vergebung, Einfühlung und Selbstliebe da sind. Solche Beziehungen fühlen sich weit und wohlig an. Sie lassen einen atmen und geben Dir das Gefühl, Dich nicht verstellen zu müssen. Sie fördern Ehrlichkeit und Klarheit, natürlich auch in der Kommunikation!

 

Die Enge oder Weite von Partnerschaften kann durch zwei Dinge reguliert werden:

  1. durch Deine Präsenz
  2. durch das Setzen von Grenzen

Angenommen Du lebst also in einer Partnerschaft, in der Du Manipulation und dadurch Enge erfährst, so kannst Du dies nur dadurch beeinflussen, indem Du Deine Präsenz zurücknimmst und eine Grenze setzt. Du nimmst damit klar und deutlich wieder Deinen Raum ein und gibst dem anderen die Chance, sich in seinem Verhalten zu reflektieren und zu regulieren. Dieses Grenzensetzen passiert durch Deine innere Einstellung und Durch Deine klare Handlung, aber natürlich auch durch klare Kommunikation. Du stehst dann auch verbal für Dich ein. Und in dieser Kommunikation gibt es idealerweise ein klare Stimme, eine klare Ausdrucksweise. Kein "vielleicht, eigentlich, aber...", kein Zurücknehmen von Worten, weil die Worte weise und bewusst gewählt werden. Ich werde weiter unten noch erläutern, was mit klarer und achtsamer Kommunikation gemeint ist. Zunächst möchte ich Dich zu einer Übung einladen.

 

Eine Reflexionsübung für Eure Partnerschaft:

 

Stelle in Gedanken Dich und Deine*n Partner*in auf Deine Hände, jeden auf eine Hand. Fühle einige Atemzüge dort hinein:

Wie frei ist Euer Raum?

Angenommen, Du würdest keinerlei Grenzen setzen, was würde dann passieren? Wäre das eine Begegnung auf Augenhöhe, oder würde der andere Deinen Raum sofort einnehmen? Und wie wäre es umgekehrt?

Kann zwischen Euch eine freie Kommunikation stattfinden?

Was brauchst Du und was braucht Deine*n Partner*in, damit sich jeder frei fühlen kann in dieser Beziehung?

 

Ganz oft brauchen wir Sicherheit. Und die Hauptursache für Partnerschaftsprobleme und diese ganzen genannten Manipulationen resultiert aus einem Erleben mangelnder Sicherheit in der Kindheit (die Mehrheit der Menschen wächst mit einer Bindungsstörung auf). Wollen wir also unsere Partnerschaft und die Kommunikation verbessern, so ist es hilfreich, sich der Emotionen bewusst zu werden, die aus der Kindheit resultieren.

 

Trotz, Liebensentzug, Kontrollieren wollen usw. - all das sind im Prinzip Bewältigungsstrategien, die wir uns als Kind zugelegt haben, um Liebe, Anerkennung und Zugehörigkeit zu bekommen. Und oft haben wir sie uns auch noch von den eigenen Eltern abgeschaut, die eben genau so ihre eigenen Paarkonflikte in der elterlichen Vorbildrolle "gelöst" haben. Z.B. ein Elternteil hat sich zuviel Freiraum genommen, der andere hat daraufhin ein Riesendrama gemacht und deshalb hat sich ersterer irgendwann entschuldigt, um (endlich) Ruhe zu haben. Das sind doch die klassischen Muster, die ganz viele von uns bei den eigenen Eltern erlebt haben!

 

Beziehungsfähig zu sein bedeutet:

  • den eigenen Stolz und die Ich-Bezogenheit überwinden
  • die Sicherheit und Stabilität in sich selbst finden
  • sich selbst wirklich lieben lernen
  • Abhängigkeiten und Opferstrukturen beenden
  • selbstverantwortlich werden: sich die eigenen Bedürfnisse selbst zu erfüllen, die eigenen Grenzen kennen und setzen
  • in einer hohen (erwachsenen) sozialen Reife zu sein

Alles in allem geht es wieder um die eigene Selbstermächtigung! Beziehung ist also nicht dafür da, um SCHÖN zu sein. Das ist nur in Hollywood Filmen der Fall. Das entspricht nicht dem Realen, sondern wäre eine völlige Illusion, die enttäuscht werden muss. Sie ist dafür da, um zu lernen und zu wachsen!

 

Eine freie Entfaltung und eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit guter Kommunikation kann entstehen, wenn ich "den anderen nicht mehr brauche", sondern wenn ich IN MIR die Sicherheit und Freude und Sinnhaftigkeit finde. Wenn ich mir selbst genug bin, mich selbst liebe, weiss wofür ich auf dieser Erde bin (welchen Seelenauftrage ich habe), mit mir selbst im Frieden bin, Männlichkeit und Weiblichkeit in mir integriert habe usw. - dann bin ich bereit, eine gesunde Beziehung und Kommunikation eingehen. Das entspricht in ungefähr der Entwicklung von der Raupe zum Schmetterling! Das braucht Geduld, Annahme und Bereitschaft. Und meistens brauchen wir dafür ein ganzes Leben.

 

"Der richtige Seelenpartner wäre toll!" - noch so eine Illusion!

 

Viele Menschen denken, sie müssten einfach nur den "richtigen" Partner finden, dann wäre doch alles gut. Doch unsere Resonanz zieht genau jene Menschen ins Leben, durch die wir all diese Muster, Opfer/Manipulations-Spielchen, Grenzen und Abhängigkeiten erkennen und heilen dürfen. Diese Lernschritte kann niemand überspringen. Es kann also genau so sinnvoll sein, dass Du in Deiner jetzigen Partnerschaft bleibst und dort diese Lernschritte machst oder dass Du einen neue*n Partner*in suchst und dann ganz ähnliche Erfahrungen erlebst und dort die (gleichen) Erkenntnisse bekommst. Beides führt unweigerlich zu Bewusstseins-Entwicklung und zu innerem Wachstum und führt im Idealfall zur ÜBERWINDUNG der Limitationen, die wir durch unsere Prägungen und Konditionierungen in der Kindheit herumtragen. Tatsächlich haben Menschen in Partnerschaft sogar oft ein und dasselbe Kernthema, also die selbe Wunde, die in der Kindheit entstanden ist. Nur geht jeder anders damit um. Das kann sowas sein wie: "Ich bin nicht gut genug." Die Partnerschaft führt also im Idealfall zu einer Entwicklung an deren Ende das Erleben steht: "Doch, ich bin gut genug. Und zwar unabhängig davon, ob mein*e Partner*in oder mein Umfeld mir das spiegelt."

 

Freie gesunde Kommunikation braucht die innere Kommunikation!

 

Die Voraussetzung für eine gesunde Kommunikation ist die innere Kommunikation. Zuerst darfst Du dich damit auseinandersetzen:

  • wie redest Du mit Dir selbst? Wie hoch ist die Wertschätzung für Dich?
  • welche negativen Sätze sagst über Dich?
  • welche Mangelgedanken bestimmen Dein Leben? Aus welcher Kindheitswunde stammt es? (Was ist Dein Kernthema?)
  • welche Ängste resultieren daraus? Und zu welchen toxischen Handlungen führt das? (z.B. Kontrollmechanismen)
  • Welche "Akteure" sprechen in Dir? (ich nenne sie das innere Team)
  • Wo ist Deine Kommunikation zu Hause: in der Be-Wertung, in der Ab-Wertung oder im Respekt und der Annahme?

Auch das alles wieder Muster, die wir aus unserem eigenen Elternhaus und der Prägung aus der Sozialisation (u.a. auch Schule, Peergroup) kennen und die es sich zu erkunden lohnt. Und das ist ein Prozess, bis wir dadurch zu einer achtsameren Kommunikation gelangen.

 

Was ist überhaupt eine Achtsame (oder "gewaltfreie") Kommunikation?

Sie ist vor allem eines: FREI.

 

Achtsame Kommunikation ist frei von...

  • Bewertung: Du beobachtest die Situation aus der Neutralen Adlerperspektive
  • Anklage und Beschuldigung: sich selbst und dem anderen gegenüber
  • Bedürftigkeit: ich übernehme Verantwortung für mein Sein, meine Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und mein Handeln
  • Opferspielchen: sondern entsprungen aus einer hohen soziale Reife
  • Manipulation: Macht, Ängsten, Blockaden, Erwartungen, subtiler Beeinflussung, Vorwürfen etc.…
  • Prinzipien, Dogmatismus oder (Erziehungs-)Zielen - dafür an den eigenen Werten orientiert
  • falschen oder übernommenen Werten, die z.B. von Systemen stammen
  • eigener Gewinnmaximierung: sondern am höchsten Wohl und Potential jedes einzelnen orientiert. Sie dient den wahren Bedürfnissen.
  • Kontrolle: die Entwicklung und Freiheit des einzelnen wird bestärkt und als Gewinn der Partnerschaft gesehen
  • Mangel: stattdessen ist sie wachstums- und lernorientiert: jede Herausforderung wird als Lerngeschenk angenommen

Achtsame Kommunikation ist also wertschätzend, authentisch, ermächtigend und an wahrer Verbindung und Entwicklung interessiert.

Am besten stellst Du für Dich  diese Parameter immer wieder auf den Prüfstand.

 

In der Energetik schaue ich mir die Kommunikation als Feld an und nehme wahr, wie frei dieses Feld tatsächlich ist. Wieviel eigene Seelenenergie ist darin zu finden? (Wieviel Deiner Seelenessenz kennt der Mensch überhaupt??!) Wieviel Gesagtes, Gedachtes und Gehörtes im Feld der Kommunikation stammt von Bewertungen durch das Umfeld, von Systemen, Konditionierungen und Elternhäusern? Und da findet sich meist jede Menge!

 

Beziehung ist das Kennenlernen dessen, was zu mir gehört, es kann die Reise zu Deiner Seele sein. 

Denn erst durch die Auseinandersetzung mit dem anderen fühle ich: bin ich in der Anpassung oder in der Freiheit? Entspricht das dem, wie sich MEINE SEELE ausdrücken möchte?

Gut zu beobachten in den ersten Beziehungen, die wir in früher Jugend führten. Da ist die Anpassung in der Regel noch wahnsinnig hoch. Je mehr wir uns selbst auf dem Lebensweg kennenlernen und die eigenen Werte entdecken, desto weniger sind wir gewillt und bereit, uns noch für jemand anderen zu verbiegen oder zu verleugnen.

 

Gesunde Beziehungsfähigkeit mit gesunden Grenzen lässt uns gesund bleiben (und diese Beziehungsfähigkeit gilt nicht nur für Paarbeziehungen, sondern für alle Interaktionsräume). Toxische Beziehungsfähigkeit mit viel Selbst-Verleugnung, Anpassung und Manipulation führt dagegen zu Krankheiten und Symptomen. Kompromisse und Anpassung führt im Menschen sofort zu einem Präsenz- und Energieverlust. Zu sich selbst zu stehen führt zu Energiegewinn.

 

 

Kommunikation ist das Eine. Elternsein das Andere.

Elternsein verändert die Beziehung - ganz klar.

 

Viele Eltern haben nicht nur ein Problem mit ihrere (inneren und äusseren) Kommunikation, sondern verlieren sich und die Verbindung zueinander, weil Freiräume, Entwicklung, Stresspegel und verschiedene andere Bereiche sich mit dem Elternsein drastisch verändern.

 

Individualität, Verantwortung, Wachstum, Ehrlichkeit, Selbstliebe, Freude, Mitgefühl... das sind so Parameter, die man sich anschauen kann und mal die Frage stellen kann: wie haben die sich verändert? Wie waren sie beim Kennenlernen, wie sind sie heute? Habe ich persönlich da was verloren, habe ich zurückgesteckt, habe ich meine Werte verraten? Und ist es nicht vielleicht Zeit, da wieder was anzugehen und den Fokus draufzulenken?!

Kinder zu haben bedeutet Opfer zu bringen, dessen muss man sich bewusst sein. Aber es darf und sollte nicht das Abschneiden der eigenen Wurzeln und Werte damit gemeint sein. Wir dürfen weiterhin den Blick auf unsere Selbstermächtigung und unser Wachstum richten, denn davon profitieren unsere Kinder immens.

 

Also: Was davon willst Du wieder in Dein Leben bringen? Wo braucht es einen neuen achtsamen Blick auf Dich?

 

In meiner Herzkompass© Coach Ausbildung widmen wir mehrere Module den Themen "Elternsein, Partnerschaft, Innere Kommunikation und Kommunikationsfelder, Konfliktbewältigung, Inneres Kind und Aufarbeitung von Kindheitserlebnissen oder Bindungstraumata". Du wirst von mir in sicheren Räumen geführt durch all die Prozesse, die notwendig sind, um ein integerer, sicherer Erwachsener und Elternteil zu werden. Du setzt Dich intensiv mit Konditionierungen und Mustern auseinander, denn nur was uns bewusst ist, können wir aktiv verändern. Du wirst feststellen, warum Du bisher die Anerkennung im Aussen gesucht hast und welche Manipulationen Du dafür benutzt hast. Und Du wirst lernen, wie Du Wertschätzung, Anbindung und Stabilität in Dir selbst finden kannst, so dass Abhängigkeiten im Aussen gehen dürfen, so dass Du auch toxische Strukturen und Beziehungsmuster verlassen kannst und dort "nicht mehr mitspielen" musst.

 

Sei herzlich eingeladen auf diese ganz besondere Reise zu Deinem Kern!

Alle Infos findest Du hier: Herzkompass© Coach Ausbildung

Ich freue mich von Herzen auf Dich!

 


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