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Rückzug im Teenie-Alter

 

 

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und er spannt euch mit seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein; denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran (geb. 1883 gest. 1931) libanesisch-amerikanischer Dichter

 

 

 

Rückzug im Teenie-Alter kann normal sein, darf aber beobachtet werden. Als Energetikerin und Mama prüfe ich immer wieder einmal, ob ich etwas tun darf oder muss, ob also - um es im energetischen Vokabular auszudrücken "Bedarf und Notwendigkeit" besteht.

Rückzug ist der erste Abnabelungsprozess der Kinder und er fängt manchmal schon mit 10 Jahren an. Das kann sein, dass plötzlich die Tür im Kinderzimmer zugeht. Das kann sein, dass das Kind sich plötzlich wegdreht, wenn Du es als Elternteil umarmen oder einen Kuss geben möchtest. Das kann sein, dass ein Kind plötzlich wortkarg wird und ein Gespräch kaum noch möglich ist. Und das ist auch völlig ok so! Dein Kind zeigt Dir damit, dass es nun bereit und willig ist, alleine mit seinem Alltag und den Herausforderungen umzugehen. Es mag sein, dass sich manches Kind dabei überschätzt...dennoch ist das ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit und alles, was wir tun dürfen, ist: begleiten und beobachten. Kommt das Kind allein zurecht, wunderbar! Dann darfst Du es ermutigen und die Erfolge (mit ihm) feiern. Fängt es an zu struggeln, dann darfst Du da sein und Deine Hilfe anbieten.

 

Ein paar Punkte sind dennoch in diesem Prozess wichtig. Ich möchte hier darauf eingehen:

 

1. Die Abnabelung passiert nicht nur im Kind. Auch in den Eltern kommt es zum Lösungsprozess und das kann schmerzhaft sein. Möglicherweise fühlst Du Dich noch nicht bereit, loszulassen. Möglicherweise kommen Erinnerungen an die eigene Jugend hoch. Oder Du hast ein Thema mit "Angst und Kontrolle", dann wird es Dir besonders schwer fallen, den neuen Freiraum des Teenagers zu respektieren. Hier kann ich Dir empfehlen, Dich mit Deinen eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen und Dir gegebenenfalls auch Hilfe zu suchen.

 

Ein guter Umgang mit diesen Gefühlen ist folgender:

- Einatmend das Gefühl annehmen, ausatmend das Gefühl in die Erde abfließen lassen (mind. 2 Min.)

- Die Adlerperspektive von oben einnehmen um wieder in Neutralität zu kommen

- Deine Sorgen, Ängste und Gefühle als Brief an die Tochter/den Sohn aufschreiben (wenn Du möchtest, kannst Du ihn danach verbrennen)

- In die Natur gehen, vielleicht mit einer/m FreundIn, und Dich wieder spüren, erden,...

- Dankbar sein für die Freiheit, die Dir die Abnabelung des Kindes schenkt. Denn auch Du als Elternteil kannst Dich nun wieder mehr den Dingen widmen, die ganz allein nur für DICH sind. Also richte Dich neu aus: was macht DIR Freude? Welchen Sinn hat Dein Leben noch, außer dem Elternsein? Welchem neuen Hobby oder welcher Leidenschaft kannst und möchtest Du nun Raum geben?

 

2. Auch wenn die Abnabelung und der Rückzug normal ist, darfst Du gemeinsame Zeit als Familie einfordern. Es ist z.B. schön, wenn weiterhin gemeinsame Rituale bestehen, z.B. gemeinsames Abendessen, Familien-Kino-Abend am Wochenende, regelmäßige Ausflüge oder Besuche bei den Großeltern und Verwandten. Hierauf muss der Teenager nicht immer unbedingt Lust haben. Du wirst aber merken, dass Dein Kind diese Zeit oft trotzdem genießt, auch wenn es sich das nicht unbedingt anmerken lässt. Es geht bei diesen Ritualen darum, die VERBINDUNG nicht zu verlieren, im Kontakt und Austausch zu bleiben. Und dafür könnt ihr euch ruhig auch Dinge aussuchen, die nun in diesem Alter "angesagt" sind, falls Du Dich darauf einlassen kannst. So erfährst Du nämlich auch, in welcher Welt sich Dein Kind gerade befindet und ihr habt eine neue Ebene, von der aus ihr Euch austauschen könnt. Also lackiert Euch gemeinsam die Nägel, geht Skateboardfahren oder schaut Euch die neue Lieblingsserie des Kindes an.

 

3. Bleib im Austausch und biete immer wieder ein Gespräch an. Nur weil Dein Kind auf Rückzug aus ist und nur noch wortkarg mit Ja oder Nein antwortet, heißt das nicht, dass es keinen Gesprächsbedarf hat. Oft geht total viel in den Heranwachsenden ab, nur sie wissen nicht, wohin damit oder wie sie es ausdrücken sollen. Vielleicht erinnerst Du Dich an Deine eigene Jugend, dass es Dir genauso ging. Meiner Erfahrung nach ist es hilfreich, das Kind nicht nur "auszufragen", denn das fühlt sich oft wie ein Verhör an und damit kommt man meist nicht weit. Sondern vielmehr kannst Du entweder gemeinsam erlebte Situationen oder gemeinsam geschaute Filme zum Anlass nehmen, um Themen aufzugreifen. Ich frage dann oft: Wie findest Du das? Wie würdest Du in solch einer Situation reagieren? Und dann fangen wir an zu diskutieren und jeder erfährt etwas vom anderen. Schön ist aber auch, wenn Du einfach offen und ehrlich immer wieder über Dich selbst sprichst: wie geht es Dir, was hast Du erlebt, was beschäftigt Dich, was feierst Du gerade, was macht Dir Sorgen... In einer offenen Atmosphäre können sich auch die Kinder mehr öffnen. Sie fühlen sich sicher und angenommen. Sie spüren, dass sie nicht die perfekte coole Fassade aufrecht erhalten müssen, wenn Du es auch nicht tust. Wichtig ist dabei nur, dass Du Dein Kind nicht als Partner- oder Therapeutenersatz benutzt. Es sollte nie soweit gehen, dass Dein Kind sich überfordert fühlt und das Gefühl hat, es müsste sich um Deine Probleme kümmern und sie mittragen. Während Du also über Dich sprichst bleibe in der Selbstverantwortung und geh nicht ins Drama oder Opfer.

 

4. Solltest Du beobachten, dass der Rückzug Deines Kindes in der Pubertät nicht mehr stimmig ist, sondern extrem, dann schreite ein. Denn Rückzug kann auch schwerwiegende Ursachen haben: Suchtprobleme, Mobbing, Depressionen, Schulprobleme, Ängste... Dann solltest Du Dir und Deinem Kind Hilfe suchen.

Gerne können wir gemeinsam schauen, ob ich für Euch etwas tun darf, oder Du wendest Dich an eine/n PsychotherapeutIn vor Ort.

 

In einem energetischen Clearing kann ich "sehen und fühlen", wie das Familienfeld aufgestellt ist, welche Ursachen wirken, wie groß der Stress und wie die energetische Anbindung des Kindes ist. Das kann dann durch energetische Therapie unterstützt werden. Einzelgespräche mit den Eltern und mit dem Kind ergänzen die energetische Behandlung.

 

Bist Du interessiert an einem Familiencoaching für Dich und Dein Kind, dann melde Dich gerne.

 

Zum Abschluss möchte ich Dir noch eine Übung mitgeben, zur Selbstreflektion:


Schreibe mal die Begriffe LOSLASSEN, ABSCHIED und FREI LASSEN auf, jedes Wort groß auf ein Papier. Und nun schreibe drum herum alle Dinge, die Du im ersten Moment damit assoziierst. Was fällt Dir als erstes ein? Welches Gefühl hast Du dazu? Welche Erinnerung oder Erfahrung?

Oft haben wir negative Assoziationen, weil wir selbst eine negative Erfahrung damit gemacht haben. Und wir dürfen uns bewusst machen, dass es diese Erfahrung ist, die wir im Nachhinein heilen dürfen, anstatt sie auf unser Kind zu übertragen. Denn mit unserem Kind hat das letztendlich gar nichts zu tun.

 

In meiner Herzkompass© Coach Ausbildung gibt es ein ganzes Modul zum Thema "Kinder loslassen". Vielleicht hast Du Lust, selbst zu lernen, wie Du all diese energetischen Felder für Dich und Euch als Familie klären kannst, wie Du Dein Kind und Dich in Euren Bewusstseinsprozessen bestmöglich unterstützen kannst. Schau Dich gerne um, HIER findest du alle Module der Ausbildung. Ich würde mich freuen, von Dir zu hören.

 


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