Wenn ein Kind nicht in die Schule möchte, kann das verschiedene Ursachen haben, und es ist wichtig, diese zu verstehen, um angemessen darauf zu reagieren. Wenn Eltern oder Schule in dieser Situation noch mehr Druck aufbauen, wird das kontraproduktiv sein.
Wichtige Schritte sind:
1. Gespräch suchen und in Verbindung bleiben:
Das Kind muss wissen, dass es Dir vertrauen kann. Deshalb ist es wichtig, weder Angst, Druck/Vorwürfe oder Bewertung als Manipulation einzusetzen. Das Kind sollte offen und angstfrei über seine Sorgen sprechen können und sich ernstgenommen und gehalten/unterstützt fühlen.
2. Ursache(n) erkennen:
Versuche im Gespräch herauszufinden, was die Ursache für die Schulverweigerung ist. Steckt Mobbing dahinter? Ist es eine Leistungsangst/Versagensangst? Ist das Kind zu "sensibel" für die grosse Schulklasse? Oder hat es keinen Anschluss, keine Freunde in der Schule/Klasse? Fühlt es sich zu wenig unterstützt? Oder hat es womöglich sogar körperliche Symptome, wie ständiges Bauchweh etc.? Letztendlich können auch Drogenmissbrauch und Kriminalität Ursache sein. Aber auch systemische Ursachen, die im Familienfeld liegen (s.u.)
Versucht gemeinsam so genau wie möglich zu identifizieren, was die Angst ist.
3. Resilienzstärkung und emotionale Unterstützung:
Alles, was das Selbstvertrauen des Kindes verbessert und ihm Geborgenheit und innere Stärke schenkt, ist zu fördern. Das kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen: über ein Hobby (z.B. eine Kampfsportart), über regelmässige Gespräch (mit Dir oder einer Kindertherapeutin), über stärkende Übungen, Visualisierungen und Traumreisen (wie z.B. meine Schutzmantelmeditation), über Entspannungsübungen.
Sprich mit dem Kind darüber, in welchen Situationen es sich sicher und gut fühlt. Was macht diese Sicherheit aus? Kann das Kind lernen, das auf andere Gebiete und Umfelde zu übertragen?
Auch Krafttiere können helfen, das Kind zu unterstützen, es zu beschützen und ihm Kraft zu geben.
4. Bedürfnisforschung:
Ich habe vor kurzem von einem Mann gehört, der nicht mehr in die Schule gehen wollte. Seine Mutter hat ihn daraufhin für 3 Monate zum Schafe hüten aufs Land geschickt. Nach nur einem Monat wollte er wieder von alleine in die Schule gehen und hatte ab da einen Sinn, eine Motivation und eine Freude am Lernen. Daran sieht man, dass es manchmal auch einfach hilft, einen Perspektiv- und Ortswechsel zu haben, Zeit zu haben, über das Leben zu sinnieren. Vielleicht ist dann ein Austausch oder ähnliches für Dein Kind das Richtige? Ich bin sicher, gemeinsam könnt ihr herausfinden, was Dein Kind braucht und welches Bedürfnis in ihm nicht erfüllt ist. Und ja: wir dürfen unserem Kind diese Sinnhaftigkeit zugestehen. Sätze wie: "Das Leben ist kein Wunschkonzert" sind hier Fehl am Platz. Unsere Kinder zeigen uns gerade mit ihrem Verhalten auf, dass auch WIR als Eltern ganz oft sinnentfremdet leben, dass wir nur noch funktionieren in irgendwelchen Hamsterrädchen. Und nur weil "man" das so macht, heisst es noch lange nicht, dass Leben so gedacht ist. Der Unterschied ist: wir merken es vielleicht nicht einmal mehr, die Seele des Kindes aber ist noch da und schreit auf, wenn sie keine Freude und Sinnhaftigkeit erfahren darf. Insofern ist Schulverweigerung auch ein Geschenk, um hinzuschauen, was wirklich sinnhaft und wichtig im Leben ist. Wenn Du das als Elternteil erst einmal annehmen kannst und bereit bist, dorthin zu schauen, wird sich in Deinem Kind schon ein grosse Erleichterung einstellen.
5. Zusammenarbeit mit Lehrpersonen:
Bleibt als Eltern im Austausch mit Schule und Lehrpersonen oder Vertrauenslehrer:innen, um das schulische Umfeld des Kindes zu verbessern. Regelmäßige Treffen können helfen, Fortschritte zu
besprechen und Lösungen zu entwickeln. Auch kleine Erfolge sollten gewürdigt werden. Es ist immer auch gemeinsam zu überprüfen, ob die Schule die Richtige für das Kind ist und ob der
Leistungsanspruch, das Umfeld, das Konzept der Schule zum Kind passt. In manchen Fällen fühlen sich Kinder in einer anderen Schule plötzlich pudelwohl. Natürlich sollte ein Schul-/ oder
Klassenwechsel nicht unüberlegt erfolgen, ist aber auch immer mitzubetrachten.
6. Gesundheitliche Ursachen ausschließen:
Falls das Kind wegen ständigem Unwohlsein, Magenproblemen, Bauchweh, Kopfschmerzen usw. der Schule fernbleibt, so klärt auf jeden Fall ärztlich ab, ob gesundheitliche Ursachen auszuschliessen sind. Sehr oft handelt es sich um psychosomatische Symptome, aber eben nicht immer. Manchmal stecken auch chronische Krankheiten dahinter. Auch Lernprobleme müssen von dieser Seite evtl. angeschaut werden, um z.B. eine ADHS-Diagnose oder einen leichten Autismus auszuschliessen.
7. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:
Scheut euch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je besser ihr als Eltern und Familie aufgefangen und begleitet werdet, desto weniger Schaden wird der ganze Prozess anrichten. Dann kann er sogar sehr fruchtbar für alle sein, jeder wird dabei bestimmte Entwicklungsschritte gehen. Wenn Eltern sich unterstützen lassen, können sie auch ihr Kind viel besser, geduldiger und durchaltender unterstützen.
Wer kann Euch in eurem Fall weiterhelfen? Schulpsychologen, Schulsozialpädagogen, Kinder-Therapeutinnen, Systemische Therapeuten, Heilpraktikerinnen, aber auch Energetikerinnen wie ich können dabei unterstützen.
In meiner Arbeit schaue ich "hinter die Kulissen". Manchmal ist nicht offensichtlich, wo das Problem liegt. Genau wie bei der Lernverweigerung können auch bei der Schulverweigerung unterschiedliche Dinge als Ursache vorliegen, auch Verstrickungen zu Erfahrungen der Eltern usw. Ähnlich wie bei Kita-Verweigerung gibt es eine Verknüpfung zum Familienfeld und dort haben wir oft gute Erfolgsaussichten, wenn das Feld geklärt wird und die Eltern bereit sind, "mitzuarbeiten", also auch eigene Themen anzuschauen.
Für manch ein Kind kann es auch einfach gedacht sein, nicht in die Schule zu gehen. Immer mehr Eltern unterstützen diese Möglichkeit und entscheiden sich für "Schulfreie Erziehung", für "Homeschooling" oder auch für ganz freie Schulen. Die Welt ist im Wandel und so auch die Bildung. Was wir bisher als Bildung angesehen haben, ist vermutlich in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr das Non-Plus-Ultra, weil es auch längst nicht mehr vorbereitet auf die Herausforderungen des Alltags und des Weltgeschehens. Deshalb wurden natürlich auch Seelen auf diese Erde geboren, die sich verweigern, die den Anfang von etwas Neuem machen. Sie sind als Geschenk zu sehen, denn es braucht diese kleinen Revoluzzer, die uns darauf aufmerksam machen, dass hier an vielen Ecken und Enden was nicht mehr so ganz stimmt. Dass Schule auch wirklich krank machen kann, ist mittlerweile in der Gesellschaft angekommen. Wer mehr darüber wissen möchte, kann beispielsweise das Buch "Wir brauchen eine neue Schule" von Bianca Höltje lesen.
Es ist wichtig, geduldig und unterstützend zu bleiben und sich bewusst zu sein, dass die Lösung dieser Probleme Zeit in Anspruch nehmen kann. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Fachleuten sowie Veränderungen in der Einstellung und Haltung der Familie ist oft der Schlüssel, um das Kind erfolgreich wieder in eine Schule zu integrieren.
Melde Dich gerne bei mir, wenn Du Unterstützung brauchst. Dann können wir individuell schauen, was Dein Kind und ihr als Familie braucht.
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