Dass die Pubertät etwas außergewöhnlich ist, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen ;-) Meine Tochter hat sowohl die Ich-Entwicklung im 2-3. Lebensjahr als auch die Pubertät voll mitgenommen. Das war erstmal gar nicht einfach für mich und ich bin sehr an meine Grenzen gekommen. Es hat mich anfangs so getriggert, dass ich mich in Konflikten manchmal selbst wie eine 12-Jährige verhalten habe. So langsam lerne ich mehr und mehr damit umzugehen. Es ist tatsächlich ein Learning und eine große Entwicklungs-Chance für beide Seiten!
Doch was macht es eigentlich so außergewöhnlich?
Zunächst einmal können Neurologen in Gehirnscans tatsächlich sehen, dass das Gehirn in dieser Phase des Heranwachsens und Entwickelns einer Baustelle gleicht. Das führt dann z.B. dazu, dass ganz normale Abläufe und Denkvorgänge plötzlich nicht mehr so gut funktionieren, dass die Heranwachsenden auch schusseliger, "verpeilter", vergesslicher, unkonzentierter, emotionaler und unvernünftiger, ja sogar risikobereiter werden.
Aus energetischer und psychologischer Sichtweise gibt es aber noch andere Komponenten, welche die Pubertät anstrengend werden lassen. Hier erkläre ich Dir 4 wichtige
Faktoren:
1. Die Kinder nabeln sich ab. Doch das geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern ist ein schleichender Prozess. Sie merken also innerlich immer mehr, dass ihre Werte und Vorstellungen von der Welt nicht mehr mit denen ihrer Eltern zusammenpassen. Gleichzeitig wohnen sie aber bei den Eltern und sind ins Familienleben (zumindest anfangs) noch stark eingebunden. Das führt zu hohen Anpassungskonflikten, wenn entweder die bisherigen Werte und Regeln und Rituale der Familie sabotiert werden oder wenn die Teenies zwar noch mitmachen, aber nur widerwillig und entgegen dem, was ihnen ihre innere Stimme jetzt gerade vermittelt oder was das eigene Bedürfnis wäre. Im energetischen Sinne führt beides zu einer sehr hohen Ladung im Familienfeld. Ladung kann man sich als Spannung vorstellen, oft fühlt es sich an wie bei einem Gewitter oder wie kurz vor einem Gewitter.
2. Es kommt zu Identitätskonflikten. Die Kinder sind keine Kinder mehr, aber sie wissen auch noch nicht genau, WER sie sind (auch wenn sie manchmal denken, sie wüssten das). Im energetischen Sinne sehen wir, dass es zur Vermischung von Identitäten oder Teilen davon kommt oder sogar zu Identitätswechseln. Die beste Freundin wird vielleicht so sehr geliebt und man identifiziert sich so stark mit ihr und diesem Gruppenfeld, dass man also plötzlich das EIGENE nicht mehr spürt. Schon sehr oft habe ich das in meiner Tochter beobachten können. Rollenbilder, Freundschaften, Peergroups, Vorbilder, Stars, Influencer, die erste Liebschaft...sie alle werden angehimmelt, nachgeahmt, mit Sehnsucht "verfolgt" und sie alle lassen Illusionen wachsen, in denen sich Teenager bewegen, anstatt ihr echtes eigenes Sein zu erfahren (denn dafür bräuchten wir viel mehr andere Angebote). Das ist zwar ein Stück weit völlig normal in dieser Phase, aber natürlich heutzutage durch die Medien sehr viel verstärkter. Die Auswirkung davon? Sie ist sofort im Familienfeld spürbar. Menschen, die nicht in ihrer Identität sind, werden anstrengend, sind schneller gereizt oder unzufrieden und bringen Themen in die Familie, die nicht dorthin gehören, sondern die dem anderen Individuum entspringen.
3. Der Umbau des Gehirns und auch das unausgeglichene Hormonsystem führen zu einer nicht konstanten sozialen Reife bei den Heranwachsenden, was man daran merkt, dass sie manchmal sehr erwachsen sein können und manchmal fast wie Kleinkinder sprechen und handeln. Die innere Reife hängt oft auch damit zusammen, dass der Frontallappen im Gehirn, der eigentlich für sachliches und angemessenes Denken und Handeln sorgt, eben im vollen Umbau ist. Er wird in der Pubertät am stärksten ausgebaut und er ist übrigens erst nach fast 30 Jahren(!) vollständig ausgereift. Da man also als Eltern nie genau weiß, in welcher sozialen Reife einem der/die Jugendliche heute begegnet, wäre es toll, zu wissen, wie man damit umgeht und was man tun kann, um das eigene Kind in der Reifung zu unterstützen. Das lernst Du im HERZKOMPASS© Training, aber vor allem auch in meiner HERZKOMPASS© FAMILIENCOACH AUSBILDUNG, einer Ausbildung mit energetischem Schwerpunkt.
4. Der eigene "Klang" von Jugendlichen geht in der Pubertät oft verloren. Das passiert dadurch, dass die Jugendlichen sich verstärkt nach außen orientieren - entweder hin zu Peergroups,
Stars/Bands/Influncer/Medien oder auch durch Ehrgeiz, der durch äußeres Lob und Anerkennung kreiert wurde. Da haben wir also z.B. diejenigen, die alles tun, um genau gleich zu sein wie ihre Peers
und zum anderen die, die nur noch lernen und Praktika machen usw. weil sie sich ohne das äußere Lob wertlos fühlen. In beiden Fällen geht der harmonische Klang des eigenen Seins verloren -
stattdessen wird es "quietschig" und disharmonisch und trägt wiederum zu erhöhter Ladung und Spannung bei. Es ist ein Leben fernab des eigenen Rhythmus, fernab der eigentlichen inneren
Bedürfnisse, fernab des eigentlich gedachten Lebenswegs. Erst sehr viel später, meist mit Ende Zwanzig, finden wir auf diese Spur langsam zurück.
Wenn Du als Eltern mit diesem disharmonischen Klang umgeben bist, muss Dein eigenes System dieses "Disharmonische Gequietsche" ständig ausgleichen. Das führt auch in Dir als Mutter/Vater zu
Stress und Anstrengung. Und manchmal kracht es dann einfach, weil wir es nicht mehr aushalten.
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Verschiedene Tipps und Tools wie ihr gemeinsam gut durch die Phase der Pubertät kommt, gibt es viele. Bei mir dreht sich viel um die eigene Stabilisierung, weil Kinder ansonsten auch noch auf die Unsicherheit der Erwachsenen reagieren, das setzt dann noch einen oben drauf. Außerdem geht es viele um Neutralität, das Verhalten des Kindes also nicht persönlich zu nehmen und als Elternteil gelassen zu bleiben. Und drittens geht es um Dankbarkeit: die kleinen Momente der Verbindung genießen und zelebrieren. Mit diesen Tipps wird die Verbindung zum Jugendlichen immer wieder gestärkt. Lege also Deinen Fokus auf das Verbindende anstatt auf das Trennende...
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Was mir übrigens immer wieder in der Anfangszeit half, wenn ich total frustriert war, ist der humorvolle satirische Podcast von Jan Weiler bzw. sein Buch "Das Pubertier". Humor und ironischer Witz ist manchmal das, was einen in frustrierenden Momenten wieder in die Leichtigkeit holt!
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